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5 vor 10: Protektionismus, Sozialleistungen, Corona-Virus, Impfstoff, Staatshilfen

Heute in den Linktipps: Die US-Handelspolitik unter Joe Biden, bürokratische Sozialleistungen, der Sinn von Lockdowns und die Folgen der Impfstofferfolge für die Weltwirtschaft. Außerdem: Wie Deutschland nach der Pandemie wirtschaftlich durchstarten kann.

1. „Nur Trumps lächerlicher Protektionismus wird verschwinden“
(zeit.de, Marlies Uken)

Donald Trumps Handelskriege werden von seiner wirtschaftspolitischen Bilanz wohl am meisten in Erinnerung bleiben. Doch werden die USA unter dem künftigen Präsidenten Joe Biden eine völlig neue Richtung einschlagen? Der Ökonom Adam Posen ist skeptisch. Er glaubt, dass sich zwar die Rhetorik ändern werde, der Protektionismus werde aber bleiben. „Die USA werden auch weiterhin aggressiv gegenüber China auftreten – und wenn Europa da nicht mitzieht, dann wird es auch sicherlich im transatlantischen Verhältnis weiter Spannungen geben.“

2. Die meisten Kinder gehen leer aus
(sueddeutsche.de, Thomas Öchsner)

Gut gemeinte Sozialleistungen bringen nichts, wenn sie bei den Betroffenen nicht ankommen. Das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung soll eigentlich dafür sorgen, dass auch Kinder aus ärmeren Haushalten Mitglieder in Sportvereinen werden und an Klassenfahrten teilnehmen können. Doch nur wenige profitieren laut einer Studie tatsächlich davon. Ein Hindernis sei offenbar die Bürokratie, meint Thomas Öchsner. „Nicht wenige Familien wagen sich deshalb offenbar an die Anträge erst gar nicht heran.“

3. Warum Lockdowns jetzt umso sinnvoller erscheinen
(bloomberg.com, Ferdinando Giugliano, englisch)

Der erste Lockdown brachte eine Entlastung des Gesundheitssystems. Doch Lockerungen führten in vielen Teilen der Welt zu einer zweiten Infektionswelle und schließlich zu neuen Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Das Auf und Ab sorgt verständlicherweise für Frustrationen. Mit der Aussicht auf einen effektiven Impfstoff hält Ferdinando Giugliano die Teil-Lockdowns aber dennoch für die beste Strategie im Umgang mit dem Coronavirus. Solange ein Ende absehbar sei, würden sich die Beschränkungen seiner Meinung nach lohnen.

4. Die Geldpolitik stößt an Grenzen
(faz.net, Gerald Braunberger)

Hat die Weltwirtschaft angesichts der guten Impfstoffnachrichten nun das Schlimmste der Corona-Krise überwunden? Die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, zeigt sich hoffnungsvoll. Für die ökonomischen Gefahren durch die Pandemie gibt sie aber noch keine Entwarnung. Schließlich ist es aus ihrer Sicht noch zu unsicher, wann der Impfstoff tatsächlich breitflächig für Immunität sorgen kann.

5. Deutschland braucht dringend Veränderung statt Stillstand
(handelsblatt.com, Thomas Sigmund)

Die Wirtschaftsweisen geben in ihrem Jahresgutachten eine optimistische Prognose ab. Sie glauben, dass sich Deutschlands Wirtschaft nach dem Corona-Einbruch vergleichsweise schnell wieder erholen kann. Sie loben dabei staatliche Hilfsprogramme. Thomas Sigmund betont, dass aber auch eine Ausstiegsstrategie aus der Corona-Staatswirtschaft nötig sei. Um nach der Krise durchzustarten, müssten nun auch unbequeme Debatten geführt werden.

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