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5 vor 10: Geld, Handel, EZB, Management, Plastik

Heute in den Linktipps: Die Kosten der Niedrigzinsen, die Bedrohung des Bargeldes und die Vorteile des Handels. Außerdem: Studien zeigen, dass Managementteams, die nur aus Männern bestehen, riskanter handeln und Regulierungen gegen die Plastikflut in den Meeren kaum helfen werden.


1. Macht der Niedrigzins arm?
(zeit.de, Mark Schieritz)
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat die Zinsen gegen Null gedrückt. Bayerns Finanzminister Markus Söder behauptet, dass die deutschen Sparer angesichts einer Inflationsrate von zwei Prozent so 100 Milliarden Euro im Jahr verlieren. Mark Schieritz äußert Zweifel an den Berechnungen des CSU-Politikers und verweist darauf, dass viele Anleger von den EZB-Maßnahmen auch erheblich profitiert haben.

2. Gefährliches Bargeld-Experiment
(faz.net, Thomas Mayer)
Indiens Premierminister Narendra Modi schockierte sein Volk am 8. November, als er große Banknoten über Nacht für ungültig erklärte und damit 86 Prozent des Bargeldes aus dem Verkehr nahm. Lange Schlangen vor den Geldautomaten und ein Konjunktureinbruch waren die Folge. Auch in Europa sind die Bürger laut Thomas Mayer vor derart harten Einschnitten nicht sicher: „Überall haben die Politiker den Bürgern das Medium Geld aus der Hand genommen und nutzen es als Mittel zur Durchsetzung ihrer politischen Vorstellungen“, schreibt er. „Es wäre an der Zeit, dass die Bürger die Politiker in die Schranken weisen und sich ihr Geld zurückholen.“

3. Der Nutzen der Importe
(voxeu.org, Pol Antràs, Teresa Fort und Felix Tintelnot, englisch)
US-Präsident Donald Trump möchte die Wirtschaft seines Landes mit Protektionismus stärken. Statt Güter zu importieren, sollen diese von der heimischen Wirtschaft hergestellt werden. Aus Sicht von Ökonomen dürfte der Plan jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Denn viele Unternehmen profitieren von Importen, weil sie ihre Produkte dadurch günstiger anbieten können und sie so wettbewerbsfähiger werden. Einschränkungen beim freien Handel würden die Konzerne hart treffen.

4. Männer sind im Job zu forsch, Frauen zu ängstlich
(welt.de, Daniel Eckert)
Ein Experiment von Finanzwissenschaftlern an der Universität Kiel zeigt die Probleme von Führungsteams, in denen nur Männer das Sagen haben. Die Studie zeigt, dass Männergruppen gemeinsam besonders riskant handeln – und sogar verwegenere Entscheidungen treffen, als es Männer einzeln täten. Den Autoren zufolge schneiden aber auch reine Frauengruppen nicht perfekt ab. Eine gute Mischung ist offenbar entscheidend.

5. Tütenverbot schützt Meere kaum
(wiwo.de, Sebastian Kirsch)
In den Ozeanen bildet der Plastikmüll regelrechte Inseln. An Stränden werden täglich kiloweise Verpackungsmaterialien angeschwemmt. Für die Natur ist der Abfall eine große Belastung. In mehreren Staaten wird deshalb ein Verbot etwa von Plastiktüten diskutiert. Doch mehr Regulierung dürfte das Problem nicht aus der Welt schaffen. Eine neue Studie legt nahe, dass vor allem die unbemerkte Verschmutzung schadet.

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