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5 vor 10: Investitionen, Immobilien, Beyoncé, Renten, Großbritannien

In den Linktipps geht es heute um die Investitionsschwäche in Deutschland, teure Immobilien und die finanziell erfolgreichste Musikerin der Welt. Außerdem: kostspielige Wahlversprechen aus Bayern und Großbritanniens ökonomisch gespaltene Gesellschaft.


1. Was Deutschland fehlt
(sueddeutsche.de, Michael Bauchmüller und Catherine Hoffmann)
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat öffentliche Investitionen zum Wahlkampfthema gemacht. Seit mehr als einem Jahrzehnt zehre Deutschland von der Substanz, klagt er und verspricht: „Wir werden massiv investieren.“ Aus Sicht von Michael Bauchmüller und Catherine Hoffmann spricht er ein wichtiges Thema an, das auch die Privatwirtschaft betrifft: „Obwohl die deutsche Wirtschaft hervorragend dasteht und die Unternehmensgewinne Jahr für Jahr deutlich steigen, mag kaum einer in Deutschland investieren.“

2. Warum Häuser unbezahlbar werden
(project-syndicate.org, Robert J. Shiller, englisch)
Ein Eigenheim zu erwerben ist nirgendwo so schwer wie in Hongkong: Um ein mittelteures Zuhause abzubezahlen, müssen Menschen mit Medianeinkommen 30 Jahre lang mehr als die Hälfte ihres Einkommens abgeben. Auch in anderen Metropolen werden Immobilien für Normalverdiener zunehmend unbezahlbar. Das liegt laut Robert J. Shiller nicht nur daran, dass der Platz für neue Wohnungen fehlt. Oft scheitern Neubauten am Widerstand derjenigen, die bereits Immobilien besitzen.

3. Was Beyoncés Einnahmen über die Musikindustrie aussagen
(qz.com, Amy X. Wang, englisch)
Beyoncé ist die bestverdienende Musikerin der Welt. Kein Album verkaufte sich im vergangenen Jahr so gut wie ihre Platte „Lemonade“. Dennoch machen CD-Verkäufe und Erlöse von Streaming-Plattformen nur einen Bruchteil ihrer Gesamteinnahmen aus – fast 90 Prozent ihres Geldes verdiente Beyoncé mit ihrer globalen Konzerttour. Ihr Beispiel zeigt, wie sehr sich die Musikindustrie gewandelt hat: Selbst für Superstars ist der Verkauf von Tonträgern und digitaler Musik nur noch ein Nebengeschäft.

4. Milliardenwünsche aus München
(faz.net, Henrike Roßbach)
Bereits 2014 beschloss die Bundesregierung, die Rentenansprüche von fast zehn Millionen Frauen zu erhöhen, die vor 1992 Kinder bekommen hatten. Rund 6,5 Milliarden Euro kostet die sogenannte Mütterrente im Jahr. Nun verspricht die CSU in ihrem Wahlprogramm einen zweiten Anlauf: Abermals sollen Mütter höhere Renten erhalten – bei Milliardenkosten. Die Schwesterpartei CDU macht dieses Versprechen allerdings nicht.

5. Einmal unten, immer unten
(zeit.de, Malte Laub)
Kensington gilt als reicher Stadtteil in London: prachtvolle Häuser, Luxusautos, Privatschwimmbäder. Kensington hat aber noch eine andere Seite: den Grenfell Tower, jenen vernachlässigten Wohnblock, in dem bei einem Feuer mehr als 80 Menschen ums Leben kamen. „Jahrzehntelang haben die Briten hingenommen, dass ihre Gesellschaft tief gespalten ist“, schreibt Malte Laub. Die Tragödie sähen nun viele als Weckruf.

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