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5 vor 10: Schulden, Zinsen, Fed, Autoindustrie, Attraktivität

Heute in den Linktipps: Der Schuldenberg der Eurostaaten und die hohe Rechnung für die deutschen Sparer. Es geht außerdem um die Zukunft der amerikanischen Notenbank, die deutsche Autoindustrie und die Frage: Lohnt es sich, hässlich zu sein?


1. Diese Zahl deutet Wiederaufflackern der Euro-Krise an
(welt.de, Tobias Kaiser)
9,7 Billionen Euro: So groß ist die Schuldenlast der Euro-Länder. Diese Summe entspricht fast 90 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. In der Zeit niedriger Zinsen kommen die Staaten mit dem Schuldenberg zwar gut zurecht. Doch sobald die Zinsen wieder steigen, könnte es Probleme geben. Am größten ist die Gefahr in Italien, wo die Schuldenquote auf 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angestiegen ist.

2. Eine Billion Dominanz
(faz.net, Holger Steltzner)
Dank der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sparten die Staaten der Eurozone in neun Jahren eine Billion Euro an Zinskosten. Die Kosten dafür hatten zu einem großen Teil deutsche Sparer zu tragen. Holger Steltzner kritisiert, dass sich an den Problemen nichts geändert hat. Die Mahnung der EZB, die Staaten mögen es mit dem Schuldenmachen nicht übertreiben, werde von niemandem ernst genommen, schreibt er: „Solange die Schuldensünder wissen, dass ihnen die EZB oder andere beispringen, geht das böse Spiel weiter.“

3. Warum Gary Cohn nicht Fed-Chef werden sollte
(fee.org, John Tamny, englisch)
Im Winter des kommenden Jahres endet die Amtszeit von Janet Yellen, der Chefin der amerikanischen Notenbank Fed. Der frühere Investmentbanker Gary Cohn gilt als einer der Favoriten für ihre Nachfolge. Bei Goldman Sachs galt er als eine der erfolgreichsten und fähigsten Führungsfiguren. Für den Posten des Fed-Chefs hält ihn John Tamny aber ungeeignet – er begründet seine Ansicht mit Cohns Vorliebe für einen schwachen Dollar.

4. Die Deutschen sind zu streng mit der Autoindustrie
(bloomberg.com, Leonid Bershidsky, englisch)
Sollten sich die Vorwürfe erhärten, könnten sie aus Sicht vieler Medien zu einem der größten Skandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte werden: Berichten zufolge gab es seit den 90er Jahren Absprachen zwischen Daimler, Volkswagen und BMW. Ein mögliches Kartell? Leonid Bershidsky findet die Aufregung übertrieben. Nicht jede Form von Kooperation sei auch ein Verbrechen. Vielmehr sei die verstärkte Zusammenarbeit für die Industrie vielleicht sogar notwendig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

5. Hässlichsein kann sich auszahlen
(newyorker.com, Alan Burdick)
Wer gut aussieht, hat es im Leben leichter. Das gilt nicht nur für soziale Kontakte im Privatleben, sondern auch für den Beruf: Äußerlich attraktive Menschen erhalten im Schnitt höhere Gehälter und machen schneller Karriere, wie ökonomische Studien schon seit Langem bestätigen. Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass sich auch Hässlichkeit auszahlen kann: Auch die unteren drei Prozent auf der Attraktivitätsskala profitieren von ihrem Äußeren. Wer besonders schlecht aussieht, wird möglicherweise als überdurchschnittlich strebsam angesehen.

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