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5 vor 10: Staatsschulden, BIP, Austerität, Hollywood, Argentinien

Heute in den Linktipps: Deutschland dürfte nach anderthalb Jahrzehnten bald wieder die Maastricht-Kriterien erfüllen, die BIP-Messung in den USA sorgt für Verwirrung, und die Debatte über Europas Austeritätspolitik geht weiter. Außerdem geht es um den Gender Pay Gap in Hollywood und Argentiniens schwere Wirtschaftskrise.


1. Deutschland wird den Maastricht-Makel nach 16 Jahren endlich los
(welt.de, Jan Dams und Olaf Gersemann)
Regeln sind eigentlich dafür da, eingehalten zu werden. Doch wenn es um die Maastricht-Kriterien der Eurozone geht, ist die Einhaltung für Deutschland eher die Ausnahme. Die Regeln schreiben vor, dass die Staatsverschuldung nicht über 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen darf. Seit 2003 bricht Deutschland diese Vorschrift. Doch das dürfte sich in Kürze ändern.

2. Glauben Sie dieser Zahl nicht!
(bloomberg.com, Justin Fox, englisch)
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal angeblich um 4,2 Prozent gewachsen. Das sagt zumindest die Berechnung des Bruttosozialprodukts. Doch das ist nicht die einzige Möglichkeit, die Größe und Entwicklung einer Volkswirtschaft zu berechnen. US-Behörden weisen seit einigen Jahren auch Werte für andere Methoden aus. Sie sollten eigentlich alle in die gleiche Richtung deuten. Doch in der Realität sorgen die Zahlen für viel Verwirrung.

3. Der IWF als Übertragungskanal für akademisches Wissen
(makronom.de, Simon Wren-Lewis)
Auf dem Höhepunkt der Euro-Krise zog ein Begriff in den europäischen Diskurs ein, der eine äußerst umstrittene Politik beschrieb: Austerität, also extreme Sparsamkeit in den Staatshaushalten, galt in großen Teilen der politischen Elite als bester Weg aus der Krise. Viele Ökonomen widersprachen damals jedoch und forderten eher höhere Staatsausgaben zur Konjunkturbelebung. Der Internationale Währungsfonds revidierte seine Haltung in der Debatte mehrmals und hatte großen Einfluss.

4. Pay Gap in Hollywood
(qz.com, Adam Epstein, englisch)
Dass auch sehr bekannte Schauspielerinnen in Hollywood-Filmen oftmals weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist bereits seit längerem bekannt und hat in der Filmwelt bereits für mehrere Skandale gesorgt. Eine Studie legt nun nahe, dass es große, möglicherweise ungerechtfertigte Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern auch hinter der Kamera gibt. Eine Petition, an der sich bekannte Filmstars beteiligen, ruft zu Änderungen auf.

5. Argentinien verliert seinen Stolz
(sueddeutsche.de, Boris Herrmann)
Von Niedrigzinsen kann in Argentinien keine Rede sein. Die Zentralbank des Landes hat gerade ihren Leitzins auf den weltweit höchsten Wert angehoben: 60 Prozent. Doch kaum ein Anleger dürfte sich darüber freuen. Der Zinssatz ist Ausdruck einer schweren Wirtschaftskrise. Er soll die angeschlagene Landeswährung stabilisieren. Staatschef Mauricio Macri kommt zunehmend unter Druck.

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