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5 vor 10: Klimapaket, Mietpreisbremse, Polen, Chile, Millennials

Heute in den Linktipps: Warum die Strompreise weiter steigen, weshalb die Mietpreisbremse nur wenig bewirkt hat und wie der Wohlstand in Polen gewachsen ist. Außerdem: Die ökonomischen Gründe für die Proteste in Chile und das Ausgabenverhalten von Millennials.


1. Steigende Strompreise offenbaren erste Schwäche des deutschen Klimapakets
(welt.de, Daniel Wetzel)
Die Bundesregierung will ab 2021 die EEG-Umlage senken, um Verbraucher damit für neue CO2-Abgaben im Verkehr und für das Heizen zu entschädigen. Doch die geringe Abgabensenkung drohe zu verpuffen, schreibt Daniel Wetzel. Denn Strom wird immer teurer. Das liegt unter anderem an den Stilllegungen von Atom- und Kohlekraftwerken.

2. Wie wenig die Mietpreisbremse bringt
(zeit.de, Annick Ehmann und Ileana Grabitz)
Als die Bundesregierung vor vier Jahren die Mietpreisbremse auf den Weg brachte, sprach der damalige Justizminister Heiko Maas von einem „verdammt guten Tag“ für die Mieter in Deutschland. Doch nun zeigt sich, dass die umstrittene Regelung offenbar ihr Ziel von günstigeren Wohnungen verfehlt: „Zumindest in den deutschen Metropolen wurden die großen Erwartungen bislang enttäuscht“, schreiben Annick Ehmann und Ileana Grabitz.

3. Das polnische Wohlstandswunder
(nzz.ch, Matthias Benz)
Vor 30 Jahren fiel in Osteuropa der Eiserne Vorhang. Zuvor hatte das Land mit schweren wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen: „In Polen herrschte in den 1980er-Jahren Mangelwirtschaft“, schreibt Matthias Benz. „Lebensmittel waren rationiert, erst gegen Ende des Jahrzehnts verbesserte sich die Versorgungslage allmählich.“ Mit der Öffnung Richtung Westen kam es dann zu einem starken Wohlstandszuwachs: „Seit der Wende ist die Wirtschaftsleistung pro Kopf um 150 Prozent gewachsen.“

4. Warum es in Chile zu Protesten kommt
(qz.com, Annalisa Merelli, englisch)
Mehrere Staaten in Lateinamerika waren in den vergangenen Wochen Schauplatz von Massendemonstrationen. Der Fall von Chile ist dabei für Ökonomen von besonderem Interesse. Das Land ist gemessen am Pro-Kopf-Einkommen das wohlhabendste Land der Region. Dennoch war ein relativ harmlos wirkendes Ereignis der Auslöser für den gesellschaftlichen Wutausbruch: die Erhöhung von Ticketpreisen um wenige Cent. Als ein Grund für die heftige Reaktion gilt die hohe Ungleichheit im Land.

5. Millennials verdienen teilweise sechsstellige Gehälter und fühlen sich trotzdem arm
(businessinsider.de, Hillary Hoffower)
Wie wohlhabend man sich fühlt, hat nicht zwingend einen direkten Zusammenhang mit der Höhe des Gehaltschecks. Das legen zumindest Beobachtungen über das Verhalten von jungen Arbeitnehmern mit vergleichsweise hohem Einkommen in den USA nahe. Laut Finanzberatern gibt es dort eine signifikante Gruppe, die sich arm fühlt, obwohl sie mehr als 100.000 Dollar im Jahr verdient. Das liegt offenbar an einem verschwenderischen Lebensstil und hohen Studienkrediten.

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