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5 vor 10: Akademiker, USA, Konjunkturzyklus, Rücktritte, EU

Heute geht es in den Linktipps um die Fragen, ob Deutschland einen Braindrain erlebt, was sich hinter den guten Arbeitsmarktzahlen in den USA verbirgt, warum sich der klassische Zyklus von Auf- und Abschwung möglicherweise abschwächt, wieso Geschäftsführer am liebsten in wirtschaftlichen Spitzenzeiten abtreten und welche Prinzipien die EU aufgeben müsste, um ihren geopolitischen Einfluss zu stärken.


1. Laufen Deutschland die Akademiker davon?
(nzz.ch, René Höltschi)
Drei Viertel der Auswanderer aus Deutschland haben eine Hochschulausbildung – deutlich mehr als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Droht dem Land also ein „Braindrain“? So einfach ist es wohl nicht, schreibt René Höltschi, denn viele der Auswanderer kehren mit wertvoller Auslandserfahrung wieder zurück. Noch dazu gleichen hoch qualifizierte Zuwanderer die Abgänge aus.

2. Trumps trügerisches Jobwunder
(sueddeutsche.de, Claus Hulverscheidt)
Die Arbeitsmarktzahlen in den USA fallen noch besser aus als erwartet. US-Präsident Trump reklamiert das als seinen Erfolg. Doch ausgerechnet in den Bereichen, denen Trump am häufigsten Hilfe versprach, sieht es nicht so gut aus. Im Auto- und Maschinenbau sowie der Metall verarbeitenden Industrie und der Bekleidungsindustrie sind sogar weniger Menschen tätig als noch im November 2018.

3. Der Konjunkturzyklus stirbt
(econlib.org, Scott Sumner, englisch)
In den vergangenen 37 Jahren durchlebten die USA drei Rezessionen – in den 37 Jahren davor waren es noch acht. Ist das Land dabei, den typischen Konjunkturzyklus von „Boom & Bust“ zu durchbrechen und dauerhaftes Wachstum zu erreichen? Und falls ja, wie hat es das geschafft? Scott Sumner macht vor allem Verbesserungen in der Geldpolitik dafür verantwortlich.

4. Gehen, wenn es am schönsten ist
(bloomberg.com, Stephen Mihm, englisch)
Es gibt einen kuriosen Zusammenhang zwischen dem Zustand der Wirtschaft und der Anzahl der Rücktritte von Geschäftsführern. Eigentlich könnte man erwarten, dass die Vorstände wie normale Mitarbeiter auch immer dann gehen müssen, wenn das Unternehmen in Schieflage geraten ist. Doch das Gegenteil ist der Fall: Immer dann, wenn es der Wirtschaft besonders gut geht, treten CEOs am liebsten ab. Dafür gibt es ein paar einfache Gründe.

5. Der Preis für die geopolitische Macht der EU
(project-syndicate.org, Daniel Gros)
Die neue Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angekündigt, die EU wieder stärker als geopolitische Macht positionieren zu wollen, um mit der Konkurrenz aus China und den USA mithalten zu können. Da die EU aber keine Armee oder Geheimdienste hat, muss sie dafür wirtschaftliche Mittel einsetzen. Aber so, wie der politische Werkzeugkasten tatsächlich funktioniert, ist er für die Ausübung von Macht im Ausland kaum geeignet. Die EU müsste einige ihrer zentralen Prinzipien aufgeben. Wäre es das wirklich wert?

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