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5 vor 10: Klimaschutz, Arbeitslosigkeit, Statistiken, EZB, Branchenhilfen

Heute in den Linktipps: Der Green Deal der EU, die Arbeitslosigkeit in Amerika und die Bedeutung von Statistiken für wirtschaftliche Entscheidungen. Außerdem geht es um den Streit um das EZB-Anleihekaufprogramm und Branchenhilfen in der Corona-Krise.

1. Die Wirtschaft sollte den grünen EU-Wiederaufbau als Chance sehen
(handelsblatt.com, Eva Fischer)

Die EU-Kommission hält trotz der Corona-Krise an ihrem sogenannten Green Deal fest und will damit eine klimaschonende Wirtschaftspolitik vorantreiben. Eva Fischer findet die Entscheidung richtig und glaubt, dass diese auch den Unternehmen helfen könne. Der Green Deal und der grüne Wiederaufbau böten die Chance zu notwendigen Weichenstellungen.

2. Warum die Arbeitslosenrate in Amerika viel höher ist als in Deutschland
(qz.com, John Detrixhe, englisch)

Seit Beginn der Corona-Krise werden massive Unterschiede der Arbeitsmärkte in Amerika und in Deutschland deutlich. Während die Arbeitslosenrate in den Vereinigten Staaten auf fast 15 Prozent hochgeschnellt ist, stieg sie in Deutschland auf vergleichsweise niedrige 5,5 Prozent. Das Kurzarbeitergeld führt hierzulande dazu, dass deutlich mehr Menschen ihren Job behalten. In den USA wird hingegen die Arbeitslosenunterstützung gestärkt. Die Kosten der beiden Modelle sind laut Ökonomen ungefähr gleich hoch. Die Frage, welches langfristig erfolgreicher sein wird, ist noch unbeantwortet.

3. Eine Ode an das Erbsenzählen
(makronom.de, Klemens Himpele)

Daten liefern die Grundlage für wirtschaftliche Entscheidungen von Bürgern, Unternehmen und Politikern. Klemens Himpele, Leiter der Statistikabteilung der Stadt Wien, findet aber, dass wichtige Statistiken oft schlecht kommuniziert werden. „Daher müssen wir lernen, Zahlen so zu kommunizieren, dass die Lust an Statistiken wächst und ihre Glaubwürdigkeit dennoch erhalten bleibt“, fordert er. „Der Vermittlung von Zahlen kommt eine immer größere Bedeutung zu.“

4. Wie verhältnismäßig ist die EZB-Geldpolitik?
(wirtschaftlichefreiheit.de, Michael Schubert)

Das gigantische Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank muss auf seine Verhältnismäßigkeit überprüft werden, fordert das Bundesverfassungsgericht. Die EZB will sich zwar nicht von einem nationalen Gericht diktieren lassen, was sie zu tun habe, betont aber, dass es keine Gründe gebe, an der Verhältnismäßigkeit zu zweifeln. Michael Schubert sieht das anders: Eine Prüfung würde keinesfalls so eindeutig ausfallen, wie es die EZB suggeriere.

5. Warum nicht Massage- oder Biergutscheine?
(wiwo.de, Beat Balzli)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert im Kampf gegen die Wirtschaftskrise staatlich geförderte Reisegutscheine. Diese sollten den heimischen Hoteliers helfen und „Freude für die Menschen“ bringen. Beat Balzli sieht darin eine der Konjunkturmaßnahmen, vor denen sich Ökonomen fürchten: „teure Strohfeuer für Interessengruppen“. Statt Branchenhilfen seien aber zielgenaue Anreize für den Strukturwandel nötig.

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