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5 vor 10: Skandale, Gesundheit, Corona-Krise, Brexit, Schulden

Heute in den Linktipps: Die Folgen der Wirtschaftsskandale, der Preis für den Schutz des Lebens, düstere Konjunkturaussichten für Deutschland und eine Bilanz von vier Jahren Brexit. Außerdem: Ihre hohen Schulden könnten für die Schwellenländer zum Problem werden.

1. Imageschaden durch „Fake in Germany“
(handelsblatt.com, Ruth Berschens)

In den vergangenen Jahren haben immer wieder Wirtschaftsskandale in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Diese wirken sich nicht nur auf einzelne Unternehmen aus, sondern schaden dem gesamten Standort, argumentiert Ruth Berschens. Sie fordert auch ein Umdenken in der Politik. „Dass renommierte deutsche Konzerne lügen und betrügen, ist an sich schon schlimm genug“, schreibt sie. „Wenn Bundesbehörden dieses Fehlverhalten jahrelang dulden, wird es vollends unerträglich.“

2. Leben geht vor Wirtschaft, nicht nur bei Corona
(zeit.de, Felix Ekardt)

Die Corona-Krise hat die Politik vor schwierige Fragen gestellt: Sollte eine Verbreitung der Pandemie zu jedem Preis gestoppt werden, auch wenn das zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führt? Oder sind Gesundheitsrisiken bis zu einem gewissen Grade hinnehmbar, damit Menschen weiter ihren Lebensunterhalt verdienen können? Felix Ekardt weist darauf hin, dass solche Abwägungen laufend getroffen werden müssen. Auffällig findet er: „Der Aufwand, mit dem die Politik menschliches Leben schützt, variiert stark je nach Politikbereich.“

3. Deutsche Wirtschaftsleistung erreicht frühestens 2022 das Vor-Corona-Niveau
(nzz.ch, René Höltschi)

Die Befürchtung wird immer mehr zur Gewissheit: Die Corona-Krise sorgt für den stärksten Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung seit Bestehen der Bundesrepublik. Davon gehen jedenfalls die Wirtschaftsweisen aus. Für 2021 rechnen sie zwar wieder mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts, doch dieser dürfte den Einbruch von diesem Jahr nicht kompensieren – und die Unsicherheit, wie es in der Corona-Krise weitergeht, bleibt weiter hoch.

4. Gefangen im britischen Exzeptionalismus
(wiwo.de, Sascha Zastiral)

Genau vier Jahre sind seit dem Referendum vergangen, bei dem die Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union gestimmt haben. Offiziell ist das Vereinigte Königreich nun auch kein Mitglied mehr, das Gezerre mit Brüssel geht aber weiter, schreibt Sascha Zastiral. Er meint: „Die vertrackte Situation wurzelt in der tiefen Überzeugung, man sei etwas ganz Besonderes.“

5. Raus aus den Schulden
(project-syndicate.org, Daron Acemoglu, englisch)

Viele Schwellenländer waren bereits vor Beginn der Coronavirus-Krise hoch verschuldet. Angesichts der globalen Rezession nehmen sie in großem Umfang neue Kredite auf. Die Schulden könnten die wirtschaftliche Krise aber noch weiter verschlimmern, glaubt der Ökonom Daron Acemoglu. Er plädiert für einen Schuldenschnitt als Notmaßnahme.

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