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5 vor 10: SPD, Preise, Zuwanderung, Konjunktur, Mieten

Heute in den Linktipps: Der Armuts- und Reichtumsbericht in Wahlkampfzeiten, die Auswirkungen der Technik auf die Preisgestaltung und die Suche nach einer wirtschaftlich sinnvollen Zuwanderungspolitik. Außerdem geht es um die angesichts politischer Unsicherheit erstaunlich gute Konjunktur und um die extremen Mietsteigerungen in den Metropolen Europas und Amerikas.


1. Andrea Schulz
(faz.net, Dietrich Creutzburg)
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sieht im neuen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung eine Hiobsbotschaft für die Deutschen. „Die Reallöhne vieler Arbeitnehmer sinken, die Spaltung der Gesellschaft wächst, ohne Sozialpolitik nach den Rezepten der SPD gerät die Demokratie in Gefahr“, fasst Dietrich Creutzburg die Sicht der Ministerin zusammen. Er bringt allerdings Zweifel vor, ob diese Darstellung wirklich stimmt – oder lediglich Wahlkampfhilfe für Kanzlerkandidat Martin Schulz ist.

2. Algorithmic Pricing – Neue Herausforderungen für die Wettbewerbsbehörden?
(m-blog.info, Melissa Linder)
Ein Buch überfliegen kostete bei Amazon mehr als 23 Millionen Dollar. Grund dafür war, dass zwei konkurrierende Buchhändler einen Preisalgorithmus verwendeten – mit dem Ziel, einen höheren Umsatz als der Wettbewerber zu machen. Der Fall zeigt, dass Algorithmen, die im Online-Handel inzwischen üblich sind, nicht immer zu den effizientesten Preisen führen. Wettbewerbshüter sollten die Technologie genau beobachten, findet Melissa Linder. Denn sie könnte auch für Preisabsprachen genutzt werden.

3. Helfen Trumps Einwanderungspläne der Wirtschaft?
(fee.org, Alvaro Vargas Llosa, englisch)
Wie auch in mehreren europäischen Staaten ist die Wirtschaft der USA auf Zuwanderung angewiesen. Unter dem Strich bringe sie Amerika jedes Jahr Milliardengewinne, bilanziert Alvaro Vargas Llosa. Den Plan Donald Trumps, künftig vorwiegend hochqualifizierte Zuwanderer zuzulassen, sieht er kritisch. Das Vorhaben gehe am eigentlichen Bedarf der Wirtschaft vorbei. Denn diese braucht nicht nur Menschen mit Universitätsabschluss, sondern auch Mitarbeiter für einfache Tätigkeiten.

4. Ist Politik wurscht?
(wirtschaftlichefreiheit.de, Michael Grömling)
Donald Trump weckt Sorgen vor einer neuen Ära des Protektionismus. Der EU-Austritt Großbritanniens weckt Zweifel an der Stabilität der Europäischen Gemeinschaft. Doch die Wirtschaft scheint unbeeindruckt: „Diese Eskalation von Verunsicherungen scheint derzeit jedenfalls noch keinen konjunkturellen Flurschaden anzurichten“, kommentiert Michael Grömling. „Vielmehr hat sich der globale Konjunkturhimmel sogar aufgehellt.“ Doch das muss nicht so bleiben: Beim Blick auf das Investitionsverhalten macht sich die Unsicherheit zunehmend bemerkbar.

5. Warum die Mieten in den Großstädten nicht endlos steigen können
(bloomberg.com, Tyler Cowen, englisch)
New York und London sind die Hauptstädte der Banker. San Francisco etablierte sich mit dem Silicon Valley zur Heimat der Technikvisionäre. Die hohe Konzentration gut verdienender Spezialisten hat in den Metropolen zu einem rasanten Anstieg der Mietkosten geführt. Der Ökonomie-Professor Tyler Cowen glaubt jedoch nicht, dass dieser Trend ewig anhalten wird. Denn wirtschaftliche Aktivität wird seiner Meinung nach künftig öfter außerhalb der Megacitys zu finden sein.

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