LinktippsTagged , , , ,

5 vor 10: Italien, Digitalisierung, Negativzinsen, Rente, Dienstleistungen

Heute in den Linktipps: Das Rückgrat der italienischen Wirtschaft, die Auswirkungen des technologischen Wandels für die Arbeiterschaft, Vorbehalte gegen Negativzinsen, Denkfehler der Schweizer Pensionskassen und unproduktive Dienstleistungsjobs.


1. Ohne die Nonna geht in Italien gar nichts
(nzz.ch, Marc Zollinger)
64 Prozent der italienischen Kinder werden mehr oder weniger von ihren Großeltern großgezogen, das zeigt eine Studie der italienischen Soziologin Maria Luisa Mirabile. Krippen oder andere Formen von Fremdbetreuung gibt es im Land kaum. Auf den Schultern der Großelterngeneration liegt eine große ökonomische Last. Ihre Freiwilligenarbeit entspricht 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das bedeutet aber auch, dass die folgenden Generationen oft mittellos geblieben sind.

2. Der technologische Wandel für Arbeiter
(project-syndicate.org, Shamina Singh, englisch)
Der technologische Wandel wird vor allem für Arbeiter zur Herausforderung. Eine Studie von McKinsey schätzt, dass bis 2030 bereits 14 Prozent der weltweiten Arbeitskräfte einen beruflichen Wandel durchleben. Wie sollte der Staat dabei ihre Grundbedürfnisse absichern? Dieser Frage geht Shamina Singh nach, Präsidentin des Mastercard Center for Inclusive Growth.

3. Ist die Zeit für negative Leitzinsen gekommen?
(marginalrevolution.com, Tyler Cowen, englisch)
Dass negative Zinsen auf Deutsch „Strafzinsen“ genannt werden, komme nicht von ungefähr, denn Deutschland sei historisch von Unsicherheit geprägt, schreibt Tyler Cowen auf Marginal Revolution und erklärt, warum hierzulande zu wenig in Infrastruktur investiert wird und weshalb die Deutschen entgegen der landläufigen Meinung nicht zu viel sparen.

4. Die fatalen Denkfehler der Pensionskassen-Lobby
(oekonomenstimme.org, Werner Vontobel)
Bei der Altersvorsorge setzt die Schweiz auf drei Säulen aus privater, staatlicher und betrieblicher Vorsorge. In Zeiten steigender Lebenserwartung und Niedrigzinsen wurden bereits die Renditeerwartungen gesenkt, allerdings nicht so stark wie nötig. Der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler Werner Vontobel beschreibt, warum der Glaube ein Irrtum sei, dass sich das Problem mit Sparsamkeit lösen lasse.

5. Jenseits der Industriegesellschaft
(blogs.faz.net/fazit, Gerald Braunberger)
In westlichen Industrienationen arbeiten rund 70 Prozent der Beschäftigten im Dienstleistungsgewerbe – Tendenz steigend. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das eine besorgniserregende Entwicklung, denn das Wachstum der Arbeitsproduktivität von Dienstleistungen ist denkbar niedrig. Friseure, Lehrer und Krankenpfleger lassen sich schwerlich von Robotern ersetzen und der Wettbewerb ist lokal stark beschränkt. Gerald Braunberger beschreibt, wie das unsere Wirtschaft verändert.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

Keinen Ökonomen-Blog-Post mehr verpassen? Folgen Sie uns auf Facebook, Instagram und Twitter, und abonnieren Sie unseren WhatsApp-Nachrichtenkanal, RSS-Feed oder einen unserer Newsletter.