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5 vor 10: Globalisierung, Konjunktur, Europa, Angst, Ostdeutschland

Heute in den Linktipps: Welche Folgen hat die Coronavirus-Epidemie für die Globalisierung? Sind jetzt Konjunkturpakete nötig? Muss Europa gar seine Schuldenregeln ändern? Und was macht die Angst mit unserer Zukunftsfähigkeit? Außerdem: Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ist die Abwanderung aus Ostdeutschland endlich gestoppt.

1. Das Ende der Globalisierung – oder doch noch nicht?
(faz.net, Julia Löhr)

Der Coronavirus-Ausbruch sorgt in vielen Unternehmen für Probleme: Weil in China Fabriken teilweise stillstehen, kommen die weltumspannenden Lieferketten durcheinander. Angesichts der Verwerfungen wird die Forderung laut, dass sich Europa unabhängiger machen sollte. Wirtschaftsvertreter warnen jedoch davor, dass es am Ende zu mehr Protektionismus kommen könnte.

2. Das Coronavirus und die Wirtschaft: jetzt einen kühlen Kopf bewahren
(nzz.ch, Peter A. Fischer)

Quarantäne, Reisesperren, Hamsterkäufe und Börsencrashs. Die Coronakrise hat die Welt bereits ordentlich durcheinandergewirbelt. „Dennoch besteht wirtschaftlich gesehen weniger Grund zu Alarmismus, als dies auf den ersten Blick erscheinen mag“, schreibt Peter A. Fischer. Er erwartet, dass viele den verpassten Konsum nachholen werden und dass den meisten Unternehmen das Krisenmanagement gelingt. Staatliche Konjunkturpakete hält er für wenig sinnvoll.

3. Der EU-Stabilitätspakt ist klug genug für Corona
(handelsblatt.com, Donata Riedel)

Italien ist in Europa von der Virusepidemie bisher am stärksten betroffen. Die Regierung in Rom will mit Ausgabenprogrammen die wirtschaftlichen Schäden reduzieren. Das ist aus Sicht von Donata Riedel aber kein Grund, die EU-Schuldenregeln zu lockern, wie es sich manche Politiker wünschen. Ausnahmeregeln für Notfallsituationen seien nämlich auch in den aktuellen Regeln vorgesehen.

4. Schafe greifen nicht nach den Sternen
(wiwo.de, Beat Balzli)

Bürgerkriege vor den Toren Europas, eine mögliche Flüchtlingskrise und die Gefahr einer Virusepidemie: Gründe sich zu sorgen, gibt es gerade genug. Mit Blick auf den Coronavirus-Ausbruch schreibt Beat Balzli, diese Krise belege einmal mehr, dass „Angst die meisten Menschen zu Schafen reduziert. Alle rennen blind allen hinterher.“ Die mangelnde Zuversicht richtet aus seiner Sicht Schaden an: „Das unorthodoxe Denken in Zukunftschancen ist nicht programmiert.“

5. Der Osten bekommt seine Menschen zurück
(welt.de, Dorothea Siems)

Millionen Menschen haben seit der Wiedervereinigung die ostdeutschen Bundesländer verlassen. Doch dieser jahrzehntelange Trend scheint nun vorbei: Laut jüngsten Bevölkerungsstatistiken ist die Abwanderung gestoppt, viele Menschen kehren in ihre alte Heimat zurück. „Was die Jobs angeht, sind zwar viele Rückkehrer zunächst bereit, Abstriche beim Gehalt zu machen“, schreibt Dorothea Siems. „Allerdings sind gute Arbeitschancen für zwei Drittel der Betroffenen entscheidend dafür, ob man am Ende auch bleibt.“

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