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5 vor 10: Gold, Staatsverschuldung, EU, Start-ups, Regulierung

In den Linktipps geht es heute um den stark gestiegenen Goldpreis, die zunehmende Staatsverschuldung in den Industriestaaten und um das Corona-Paket der EU. Außerdem: Der wichtigste Start-up-Investor der Welt und die Frage, wie der Wirecard-Skandal die Regulierung verändern sollte.

1. Der Gold-Rekord ist auch ein Misstrauensvotum gegen die Politik
(welt.de, Michael Höfling)

Der Goldpreis hat erstmals die Marke von 2.000 Dollar je Feinunze überschritten. Michael Höfling sieht darin nicht nur eine Reaktion auf die neuen Unsicherheiten für die Weltwirtschaft. In dem Preis drückt sich seiner Meinung nach auch eine Antwort auf die Krisenpolitik rund um den Globus aus, die auf eine lockere Geldpolitik und neue Schulden setzt. „Das Vertrauen in die Währungen ist angeschlagen“, schreibt er.

2. Sollten die Regierungen jetzt wie wild Geld ausgeben?
(project-syndicate.org, Raghuram G. Rajan)

Die Industriestaaten haben im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise mit Konjunkturpaketen in Rekordhöhe reagiert. Finanziert werden die Ausgaben mit neuen Schulden. Raghuram G. Rajan glaubt jedoch, dass die Rückzahlung der Kredite für kommende Generationen zu einer großen Last werden kann. Den Kindern zuliebe dürften Regierungen bei den Ausgaben nun nicht alle Vorsicht in den Wind schlagen.

3. Die EU startet ein großes Schulden-Experiment
(handelsblatt.com, Friedrich Heinemann)

Die Europäische Union will zur Wiederbelebung der Wirtschaft 750 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, die über europäische Schulden finanziert werden sollen. Nach Berechnungen von ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann bekommt die EU aber gleichzeitig die Möglichkeit, noch viel höhere Schulden zu tilgen. Sie würde in die Lage versetzt, „zusätzlich Anleihen in Höhe von einigen Billionen Euro zu begeben“, analysiert er.

4. Wie Masayoshi Son zum größten Tech-Investor der Welt wurde
(nzz.ch, Nadine Landert und Olga Scheer, Podcast)

In der neuen Welt der Wirtschaft gibt es kaum ein Unternehmen, bei dem der japanische Investor Masayoshi Son seine Finger nicht im Spiel hat – egal ob es um den Fahrdienstvermittler Uber, das Büro-Start-up WeWork oder die Hotelgruppe Oyo geht. In einem Podcast der NZZ erklärt Japan-Korrespondent Martin Kölling, wie eine Person für die globale Start-up-Szene so wichtig werden konnte – und was McDonald’s damit zu tun hat.

5. Fliege, Spinne, Kapitalmarktaufsicht – Was lehrt Wirecard?
(Wirtschaftliche Freiheit, Hartmut Kliemt)

Es stehe zu befürchten, dass die Vorgänge um Wirecard die ohnehin geringe öffentliche Akzeptanz von Kapitalmärkten und deren Wirken reduzierten, schreibt Hartmut Kliemt. Das werde es der Politik erleichtern, die Rolle der Marktmechanismen in der Marktkontrolle noch weiter zurückzudrängen. „Ausgerechnet Regierungs- und Aufsichtsversagen wird man zum Anlass einer weiteren Ausweitung solcher nicht-marktlicher Kontrollmechanismen nehmen. Dabei wäre es an der Zeit, nicht nur über Finanzaufsicht und die Kontrolle von Finanzmärkten durch eine gestärkte BaFin, sondern über die Stärkung der Kontrolle durch Marktmechanismen zu diskutieren.“

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