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Handel unterstützt Frieden und Wohlstand

Auf das Ende von Nazi-Deutschland am 8. Mai 1945 folgten Jahrzehnte in Freiheit und Wohlstand. Was dabei allerdings oft vergessen wird, ist der Beitrag des internationalen Handels.

Als Deutschland vor kurzem dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren gedachte, blieb ein Friedensaspekt in den Gedenkveranstaltungen weitestgehend unbeachtet: der internationale Handel. Dabei hat gerade die Wiedereingliederung der westdeutschen Wirtschaft in die Weltwirtschaft wesentlich zur heutigen Rolle der Bundesrepublik als außenpolitischer Akteur in vorderster Reihe beigetragen.

Zahlreiche Studien zeigen, dass Länder, die oft und viele Waren und Dienstleistungen miteinander handeln, versuchen, Konflikte untereinander zu vermeiden oder sie auf zivilisierte Weise lösen. Außenhandel bedeutet also nicht nur Exportweltmeisterschaften, Wohlstand, Beschäftigung und Wachstum. Es geht vor allem auch um Frieden und Völkerverständigung. Außenhandel bildet Vertrauen, schon weil die Beteiligten auf die Durchsetzung ihrer Absprachen und Verträge angewiesen sind.

Im achten Nachkriegs-Jahrzehnt gilt es, die Errungenschaften der vergangenen 70 Jahre auszubauen und zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund ist die Doha-Runde endlich abzuschließen. Außerdem sollten die Verhandlungen über das transatlantische Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) fortgeführt werden. Denn trotz berechtigter Kritik an einigen Details muss in der Diskussion wieder klar werden, dass es um weit mehr geht als um die Frage, wie Lebensmittel haltbar gemacht werden: Es geht um die Sicherung des Friedens und des Wohlstands in der westlichen Welt. Beides sehen wir heute als gegeben an und vergessen gelegentlich, dass man dafür etwas tun muss. Gute Handelsbeziehungen sind nicht das einzige Instrument zur Friedenssicherung – aber sie sind ein wichtiger Baustein. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, sich daran zu erinnern.


Eine ausführliche Fassung dieses Beitrags ist auf wiwo.de erschienen.

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