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5 vor 10: Exporte, Steuern, Zuwanderung, Steuervermeidung, Brexit

Heute in den Linktipps: Warum Deutschlands Exportwirtschaft trotz steigender Löhne brummt, was von den Steuerplänen der Union zu halten ist und warum Statistiken über die wirtschaftlichen Folgen von Zuwanderung täuschen können. Außerdem geht es um den Kampf der EU gegen Steuervermeidung und um Theresa Mays umstrittene Strategie am Brexit-Verhandlungstisch.


1. Der rätselhafte Lauf des Exportgiganten Deutschland
(welt.de, Daniel Eckert)
Monat für Monat exportierten deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr Waren im Wert von 100 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Gütern „made in Germany” steigt auch in diesem Jahr weiter kräftig an. Die heimische Wirtschaft kann sich behaupten, obwohl die Arbeitskosten seit einem halben Jahrzehnt schneller wachsen als im Rest von Europa. Das lag an der hohen Produktivität deutscher Betriebe. Doch der Wettbewerbsvorteil schrumpft.

2. Zeit für „Gerechtigkeit“
(faz.net, Holger Steltzner)
SPD und Union versuchen im Wahlkampf mit dem Thema Gerechtigkeit zu punkten. Die CDU stellt Steuersenkungen in Aussicht und hat damit laut Holger Steltzner prinzipiell recht. „Ja, es ist ungerecht, dass schon Facharbeiter mit der Spitzensteuer geschröpft werden und dass ein Durchschnittsverdiener von jedem weiteren verdienten Euro überproportional viel Steuern abführen muss.” Er sieht die Ankündigungen jedoch mit Skepsis: „Wer glaubt der Union eigentlich noch, dass sie die Steuern nach der Wahl senken wird?” Das habe die Partei bereits oft versprochen und nicht gehalten.

3. Verzerrte Statistiken zur Zuwanderung
(fee.org, Steven Horwitz, englisch)
Zuwanderung sorgt für Veränderung und macht sich in Statistiken unter Umständen auch in negativen Trends bemerkbar: in einem sinkenden Medianeinkommen, in größerer gesellschaftlicher Ungleichheit. Solche Zahlen führen aber leicht in die Irre, argumentiert Steven Horwitz. Denn obwohl die mittleren Einkommen sinken, ist mitunter niemand schlechter gestellt. Horwitz erklärt das scheinbare Paradoxon an einem Beispiel.

4. Die Kehrseite des Steuer-Kreuzzugs
(nzz.ch, René Höltschi)
Die EU-Kommission ist mit sich zufrieden: In den vergangenen zwei Jahren habe man im Kampf gegen die Steuervermeidung mehr erreicht als in den beiden Jahrzehnten davor, sagte der stellvertretende Kommissionschef Valdis Dombrovskis bei einem Finanzministertreffen am Wochenende. Das Vorgehen der EU gegen die Steuervermeidung von Konzernen hat aber auch negative Seiten: Unternehmen sorgen sich um Rechtssicherheit und Politiker um die Wettbewerbsfähigkeit Europas.

5. Kein Deal ist auch keine Lösung
(zeit.de, Bettina Schulz)
Es sind markige Worte, mit denen die britische Premierministerin Theresa May ihre Verhandlungspartner in der EU konfrontiert: Keine Vereinbarung sei besser als eine schlechte, sagte sie mit Blick auf die Zeit nach dem Brexit. Doch ihre Strategie stößt im eigenen Land auf Widerspruch: „Die Vorstellung, dass Großbritannien einfach den Verhandlungstisch verlassen und auf eine Einigung mit der EU verzichten könne, stößt in der britischen Wirtschaft auf wenig Gegenliebe”, schreibt Bettina Schulz.

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