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5 vor 10: EU-Hilfen, Wiederaufbau, Konjunkturpakete, Jobs, Einkommen

In den Linktipps geht es heute um Ursula von der Leyens Pläne für Europa, ihr milliardenschweres Konjunkturpaket und um die Frage, ob die bisher geplanten Hilfen ausreichen. Außerdem geht es um den Zusammenhang zwischen einem boomenden Arbeitsmarkt und Krankheitswellen sowie um das Einkommen der Deutschen.

1. Von der Leyen will aus der Corona-Krise eine Chance für Europa machen – das könnte ihr gelingen
(handelsblatt.com, Ruth Berschens)

750 Milliarden Euro soll der Wiederaufbaufonds von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen umfassen. Ruth Berschens bezeichnet den gestern vorgestellten Plan als „politisch und ökonomisch sorgfältig austariert“. Für alle großen EU-Staaten sei etwas dabei. Italien und Spanien würden besonders profitieren. Berschens Fazit: „Ursula von der Leyen hat mit diesem Plan bewiesen, dass sie die Kunst des Möglichen beherrscht.“

2. Mut statt Geld
(faz.net, Gerald Braunberger)

Das Wiederaufbauprogramm der EU hat aus Sicht von Gerald Braunberger einen irreführenden Namen. Ein Wiederaufbau sei in der Corona-Krise nicht notwendig. „Es gibt glücklicherweise keine Schäden an Wohnraum, Fabriken oder Infrastruktur, die kriegsbedingten Zerstörungen vergleichbar wären“, schreibt er: „Finanziert werden soll bestenfalls eine unabhängig von der Seuche dringend notwendige Modernisierung der Wirtschaft.“ Ein solches Projekt erfordere aber eine strikte Aufsicht über die verwendeten Gelder, bilanziert Braunberger und: „Man muss kein Euroskeptiker sein, um hier wenig Hoffnung zu haben.“

3. „Nicht jetzt schon alle Munition verschießen“
(sueddeutsche.de, Katharina Wetzel)

Die staatlichen Hilfen, die Deutschland in der Corona-Krise zur Verfügung stellt, belaufen sich laut Analysten insgesamt auf fast zwei Billionen Euro. Doch auch diese gigantische Summe reicht womöglich nicht aus, meint der Finanzmarktforscher Markus Brunnermeier. Er fordert die Regierung daher auf, sich den Spielraum für weitere Konjunkturpakete zu erhalten: „Wenn sich die Krise noch länger hinzieht, muss die Politik nochmals nachlegen.“

4. Schnell wachsende Volkswirtschaften sind anfälliger für Krankheitswellen
(voxeu.org, Sara Markowitz, Erik Nesson und Joshua J. Robinson, englisch)

Wenn viele Menschen Arbeit finden, ist das aus wirtschaftlicher Sicht eine gute Nachricht. In Zeiten der Corona-Krise zeigt sich aber auch ein negativer Effekt: Ein hoher Beschäftigungsgrad führt dazu, dass sich Krankheitswellen leichter verbreiten, weil es zu mehr Austausch zwischen Menschen kommt. Der Wandel hin zu Dienstleistungsjobs verstärkt die Probleme.

5. Wovon die Deutschen leben
(wiwo.de, Kristina Antonia Schäfer)

Bis zum Beginn der Corona-Krise hat Deutschland einen jahrelangen Boom am Arbeitsmarkt erlebt. Trotzdem lebte zuletzt weniger als die Hälfte der Einwohner überwiegend von ihrem eigenen Erwerbseinkommen. Ein großer Teil ist abhängig von staatlicher Unterstützung und von den Einkommen von Verwandten. Hier ist es in den vergangenen Jahrzehnten aber zu einer deutlichen Verschiebung gekommen, erklärt Kristina Antonia Schäfer.

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