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5 vor 10: EU, Finanzkrisen, Afrika, Lebenserwartung, Arbeitslosenversicherung

In den Linktipps geht es heute um die Zukunft der EU, Vorsorge gegen Finanzkrisen und Wirtschaftspolitik in Afrika. Außerdem: Wie ökonomische Maßnahmen Todesfälle reduzieren können und weshalb die Milliardenrücklage der Bundesagentur für Arbeit für Kritik sorgt.


1. „Um die EU muss man sich gewaltige Sorgen machen“
(nzz.ch, Christoph Eisenring)
Dürfen Länder wie Großbritannien, die Europas Personenfreizügigkeit ablehnen, noch weiter von einem freien Warenverkehr profitieren? Der Brexit bringt dieser Frage neue Brisanz. Der Ökonom Gabriel Felbermayr warnt vor dogmatischen Antworten. „Auch ohne Personenfreizügigkeit erreicht man laut unseren Schätzungen 80 bis 85 Prozent der Wohlfahrtsgewinne. Dass man den Briten androht, sie müssten auf die anderen drei Freiheiten verzichten, wenn sie die Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht akzeptieren, ist falsch.”

2. Warum die Finanzwelt eine Feuerwehr benötigt
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Vor einem Jahrzehnt stand die Finanzwelt nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers vor einer globalen Katastrophe. Die Notenbanker Ben Bernanke, Tim Geithner und US-Finanzminister Hank Paulson kämpften damals gegen eine Ausweitung der Krise an. Nun warnen sie in einem neuen Buch davor, dass die globale Finanzordnung auf ähnliche Vorfälle schlecht vorbereitet ist. „Die Welt braucht nicht nur eine gute Finanzaufsicht, damit keine neue Krise eintritt“, schreibt Frank Wiebe über ihre Thesen. „Für den Fall des Falles braucht sie auch eine Art Feuerwehr.“

3. Wie der Handel in Afrika florieren kann
(qz.com, Danny Bradlow und William N. Kring, englisch)
Auf einem Sondertreffen der Afrikanischen Union stand am Wochenende das Freihandelsabkommen im Mittelpunkt, das die Volkswirtschaften des Kontinents näher zusammenbringen und ihnen einen wirtschaftlichen Schub geben soll. Danny Bradlow und William N. Kring argumentieren, dass vertiefte Handelsbeziehungen aber auch das Risiko mit sich bringen, dass Zahlungsprobleme in einem Land in andere Staaten überschwappen können. Sie empfehlen daher, einen bereits angedachten Afrikanischen Währungsfonds in Gang zu bringen.

4. Wirtschaftspolitik gegen die Verzweiflung
(voxeu.org, William Dow, Anna Godøy, Chris Lowenstein und Michael Reich, englisch)
In den Vereinigten Staaten ist es in den vergangenen Jahren zu einem Anstieg der Todeszahlen durch Alkohol, Drogen und Selbstmorde gekommen. Betroffen sind von diesen sogenannten „Todesfällen aus Verzweiflung“ vor allem Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss. Eine neue ökonomische Untersuchung legt nun nahe, dass wirtschaftspolitische Maßnahmen das Problem spürbar reduzieren können.

5. Steuerzahlerbund fordert Senkung der Beiträge auf zwei Prozent
(welt.de, Christine Haas)
Die Rücklage der Bundesagentur für Arbeit ist auf mehr als 23 Milliarden Euro angewachsen. Das Geld soll in Krisenzeiten die Arbeitslosenversicherung stützen. Doch Kritiker halten die Summe für unangemessen hoch. Sie fordern deshalb eine weitere Senkung der Arbeitslosenbeiträge. Bürger und Unternehmen könnten so um sechs Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden.

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