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5 vor 10: Standortwettbewerb, Inflation, USA, Schulden, Lebensmittelpreise

Heute in den Linktipps: In Europa kommt der Standortwettbewerb in Schwung, bei der EZB denkt man über das Inflationsziel nach und in Davos entfaltet Amerikas Wirtschaftspolitik einen gewissen Vorbildcharakter. Außerdem geht es um steigende Verschuldung und niedrige Lebensmittelpreise.


1. Prinzip Sonnenkönig fürs Kanzleramt
(wiwo.de, Beat Balzli)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat diese Woche 200 Unternehmenschefs ins Schloss Versailles eingeladen, um dort für Investitionen in seinem Land zu werben. Fraglich ist, ob Deutschland ähnliche PR-Aktionen braucht. „Fakt ist, die Konkurrenz um Direktinvestitionen verschärft sich“, kommentiert Beat Balzli. „Die härtesten Gegner haben die Unternehmenssteuern schon gesenkt oder planen es.“

2. Warum sich die EZB ein Inflationsziel setzt
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Seit den 90er-Jahren nehmen sich Notenbanken in aller Welt vor, ein bestimmtes Inflationsziel möglichst genau zu erreichen. Meistens geht es um zwei Prozent im Jahr, zum Beispiel auch im Euroraum. Doch in den vergangenen Jahren ist eine neue Debatte entbrannt, ob ein solches Punktziel wirklich sinnvoll ist. Doch auch neue Vorschläge sind nicht ganz unproblematisch, wie Frank Wiebe erklärt.

3. Die beste Wirtschaft der Welt
(zeit.de, Lisa Nienhaus)
Beim Weltwirtschaftsforum in Davos präsentiert US-Präsident Donald Trump seine Heimat als wirtschaftliches Vorbild für die ganze Welt. Lisa Nienhaus stimmt zu, dass es in den vergangenen Jahren in den USA wirtschaftlich tatsächlich sehr gut lief und auch besser als in Europa. Das sei nicht zwingend Trumps Verdienst, die Steuerpolitik des US-Präsidenten sei jedoch durchaus nachahmenswert, findet Nienhaus. „Sowohl Unternehmens- als auch Einkommenssteuern hat er reduziert“, schreibt sie. „Und diese Steuersenkungen haben in Amerika beinahe lehrbuchmäßig gewirkt und die Wirtschaft weiter befeuert, die Arbeitslosigkeit gesenkt.“

4. „Private Schulden werden in Krisenzeiten oft zu öffentlichen Schulden“
(nzz.ch, Michael Ferber)
Die globalen Schulden von Staaten, Unternehmen und Privatleuten sind zuletzt auf mehr als 250 Milliarden Dollar angewachsen. Das entspricht nun mehr als 300 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Welt. Die Harvard-Ökonomin Carmen Reinhart sieht die wachsende Schuldenlast als Gefahr. „Letztlich leiht man Geld auf Kosten der Zukunft“, sagt sie im Interview: „Ein großer Teil der derzeitigen Bequemlichkeit beruht darauf, dass die Zinsen niedrig sind – als ob sie das für immer wären!“

5. So viel geben Europäer für Lebensmittel aus
(capital.de, Nina Jerzy)
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner findet, dass die Deutschen zu wenig für ihre Ernährung ausgeben, und beklagt „Dumpingpreise“ in den Supermärkten. Tatsächlich stimmt es, dass in Europa kaum ein Land einen so geringen Anteil des Einkommens für Lebensmittel aufwendet wie Deutschland. Nina Jerzy weist darauf hin, dass das auch mit dem relativ hohen Einkommensniveau in Deutschland zusammenhängt und „dass Europäer mit einem geringen Haushaltsbudget einen höheren Anteil für die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse ausgeben müssen“. Am höchsten fällt der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel in Rumänien aus.

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