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5 vor 10: Kurzarbeit, Steuern, Haushalt, Konjunkturhilfen, Arbeitslosigkeit

In den Linktipps geht es heute um die Wirkung der Kurzarbeit auf die Arbeitslosenzahlen, den Effekt der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung, die beste Aufgabenverteilung zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen und die langfristig sinnvollsten Konjunkturspritzen. Außerdem: Warum Ökonomen bei den Arbeitslosigkeitsprognosen in den USA so weit danebenlagen.

1. Und plötzlich ist Schluss
(faz.net, Britta Beeger)

In einer noch nie da gewesenen Größenordnung melden Unternehmen Kurzarbeit an. Für Politiker und Ökonomen steckt in diesen Zahlen auch eine gute Nachricht: Es zeige, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter halten wollen. Tatsächlich hält sich gemessen am wirtschaftlichen Einbruch der Anstieg der Arbeitslosigkeit bisher in Grenzen. Was trägt die Kurzarbeit dazu bei?

2. Der Trick mit der Mehrwertsteuer
(sueddeutsche.de, Bastian Brinkmann)

Die angekündigte Reduzierung der Mehrwertsteuer hat viele überrascht. Der Handel muss nun innerhalb von drei Wochen reagieren, viele Details sind noch zu klären. Lohnt sich der ganze Aufwand, wenn Ende des Jahres ohnehin die Rückkehr zum alten Steuerniveau kommt? Dass die Preise dann wieder steigen, sei sogar ein zentraler Faktor, damit der ökonomische Trick der aktuellen Senkung auch funktioniere, erklärt Bastian Brinkmann.

3. Ausgeglichene öffentliche Finanzen nach Corona
(oekonomenstimme.org, Benny Geys und Rune Sørensen)

Die beispiellosen Fiskalpakete zur Bekämpfung der ökonomischen Folgen des Coronavirus dürften in den kommenden Jahren eine strengere Finanzpolitik nach sich ziehen. Erkenntnisse aus Norwegen legen nahe, dass die Stabilisierung der öffentlichen Finanzen leichter erreicht werden könnte, wenn die Vorbereitungen von Haushaltsbeschlüssen an hochrangige Finanzbeamte delegiert werden.

4. Welche Konjunkturhilfen wirken langfristig?
(project-syndicate.org, Joseph E. Stiglitz und Hamid Rashid, englisch)

Als erste Reaktion auf die Corona-Krise feuerten viele Regierungen und Zentralbanken ungezielt große Konjunkturpakete und Liquiditätshilfen in die Wirtschaft. Diese waren nötig, um kurzfristig das Schlimmste zu verhindern. Nun müssen Entscheider ihren Fokus darauf richten, welche präziseren Formen der Hilfen wirklich nötig sind und welche mehr Schaden anrichten, als Gutes zu tun.

5. Eine beispiellose Fehlprognose
(nzz.ch, Christoph Eisenring)

Ökonomen waren überzeugt, dass die Arbeitslosenquote in den USA im Mai auf 20 Prozent ansteigen würde – Werte, die zuvor nur in der Großen Depression der 1930er-Jahre gemessen worden waren. Doch tatsächlich waren es statt 20 letztlich „nur“ 13,3 Prozent. Wie können Ökonomen so danebenliegen? Zur Ehrenrettung lässt sich sagen: Die Hälfte der Diskrepanz erklärt sich durch eine fehlerhafte Erfassung.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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