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5 vor 10: Ölpreis, Geldpolitik, Wettbewerb, Zinsen, E-Commerce

Warum hilft der niedrige Ölpreis dem Wachstum so wenig? Was sind die Grenzen der lockeren Geldpolitik? Darf sich die Politik in Wettberbsfragen einmischen? Und wie könnte man die Wirtschaft abseits negativer Zinsen beleben? Antworten gibt es in den Linktipps von heute. Geklärt wird außerdem, wie viel es kosten würde, jedes einzelne Produkt auf Amazon zu erwerben.


1. Wo bleibt die Öldividende?
(blog.tagesanzeiger.ch, Andreas Neinhaus)
Dass ein niedriger Ölpreis dem Wirtschaftswachstum einen Schub gibt, galt unter Ökonomen lange Zeit als Binsenweisheit. Schließlich müssen Autofahrer nun weniger Geld für Treibstoff ausgeben und könnten deshalb in anderen Bereichen mehr konsumieren, Doch obwohl der Rohstoff derzeit so billig ist wie schon lange nicht mehr, ist der Effekt auf die Konjunktur kaum spürbar. Andreas Neinhaus erklärt die Gründe.

2. Burn-out der Geldpolitik
(wiwo.de, Miriam Meckel)
Den Zustand der Weltwirtschaft bezeichnet Miriam Meckel als  “Irrenhaus mit Dauerverwahrung”. Es werde bestraft, wer einem anderen Geld zur Verfügung stellt, und belohnt, wer sich fremdes Geld leiht: “Das ist Geldpolitik unter falschen Vorzeichen.” Diese werde “üble langfristige Folgen” für unsere Wirtschaft haben. Zu befürchten ist aus ihrer Sicht, dass die EZB nächste Woche alles nur noch schlimmer macht.

3. Warum die Ministererlaubnis trotzdem richtig ist
(wirtschaftlichefreiheit.de, Carina Fugger, Florian Goessl und Achim Wambach)
Bei der Übernahme der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann durch Edeka zeigt sich eine Besonderheit des deutschen Wettbewerbsrechts. Obwohl das Bundeskartellamt das Vorhaben eigentlich untersagt hat, kann es mithilfe der Erlaubnis durch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel womöglich dennoch verwirklicht werden. Dieses Verfahren ist umstritten, hat sich aus Sicht mehrerer Ökonomen in der Vergangenheit aber bewährt.

4. Minuszinsen sind das falsche Rezept
(blog.zeit.de, Dieter Wermuth)
Trotz der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bleibt die Inflation in der Eurozone gefährlich niedrig. Das liegt nicht nur am gesunkenen Ölpreis, argumentiert Dieter Wermuth. Die Zinsen noch weiter abzusenken ist seiner Meinung nach der falsche Weg – er fordert stattdessen massive staatliche Investitionsprogramme: “Im Nachhinein wird der Fokus auf den Abbau staatlicher Defizite einmal als der größte Fehler der heutigen Wirtschaftspolitiker gelten.”

5. Ich hätte gerne einmal alles, bitte
(jetzt.de)
Angefangen hat das Shopping-Portal Amazon als Online-Versandhändler für Bücher. Inzwischen ist das amerikanische E-Commerce-Unternehmen weit mehr – und bietet frisches Obst genauso wie hochwertige Elektronik. Wie umfangreich die Produktpalette inzwischen ist, stellt ein australischer Forscher eindrucksvoll dar. Er hat ausgerechnet, wie viel es kosten würde, jedes einzelne gelistete Produkt zu kaufen: Nicht einmal Donald Trump könnte sich das leisten.

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