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5 vor 10: Schulden, Schwellenländer, USA, Euro, Unternehmer

Heute in den Linktipps: Deutschlands steigende Schulden, die Probleme der Schwellenländer, die künftige Finanzpolitik der USA und die Weiterentwicklung des Euro. Außerdem geht es um die Frage, warum es in den USA einen rasanten Anstieg bei der Selbstständigkeit gibt.

1. „Es reicht nicht, immer nur noch mehr Geld anzukündigen“
(wiwo.de, Benedikt Becker)

Der Haushaltsausschuss im Bundestag berät heute über den Haushalt 2021. Geplant sind neue Schulden in dreistelliger Milliardenhöhe. Der FDP-Politiker Christian Dürr kritisiert das Vorhaben der großen Koalition. „Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt kann nicht dauerhaft auf Pump leben“, sagt er. „Es ist auch keine gute Idee, zur Finanzierung der Schuldenaufnahme jetzt über Steuererhöhungen und eine Vermögensabgabe nachzudenken.“

2. Die Welt sollte arme Länder nicht aus dem Blick verlieren
(project-syndicate.org, Kristalina Georgieva und Sigrid Kaag, englisch)

Das Coronavirus kann jeden treffen, egal ob die Person in Indien oder Italien lebt. Doch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise sind global höchst ungleich verteilt. Schwellen- und Entwicklungsländer leiden zum Teil besonders stark an den Folgen der Pandemie, weil ihnen für gigantische Konjunkturpakete wie in Europa und Amerika das Geld fehlt. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgieva, und die niederländische Handelsministerin Sigrid Kaag fordern nun mehr wirtschaftliche Hilfen für diese Länder.

3. Weinende Sparer, jubelnde Aktionäre – diese Nominierung werden alle spüren
(welt.de, Michael Höfling)

Mit Janet Yellen als wahrscheinlicher neuer US-Finanzministerin wird ein groß angelegtes Konjunkturpaket in Amerika wahrscheinlicher. Yellen habe bereits vor Jahrzehnten betont, dass ihr stabile Preise weniger wichtig seien als Vollbeschäftigung, schreibt Michael Höfling. Mit einer weiterhin sehr lockeren Geldpolitik kann sich die 74-Jährige dabei auf die kräftige Unterstützung ihrer früheren Kollegen bei der Notenbank Fed verlassen. „Damit dürften Zinserhöhungen bis auf Weiteres ausgeschlossen bleiben“, meint Höfling.

4. Das Gerede vom Einstieg in die Fiskalunion gefährdet den Euro
(handelsblatt.com, Martin Greive)

Der Wiederaufbaufonds zur Bekämpfung der Corona-Folgen ist für Bundeswirtschaftsminister Olaf Scholz der „unumkehrbare Einstieg in die Fiskalunion“. Er meint damit die gemeinsame Schuldenaufnahme der EU-Staaten, die der SPD-Politiker als weiteren wichtigen Integrationsschritt in der Staatengemeinschaft sieht. Martin Greive warnt aber davor, dass die Strategie nach hinten losgehen könnte. Statt den Euro zu stärken, droht seiner Meinung nach eine Schwächung der Gemeinschaftswährung.

5. Wie die Krise neue Unternehmer schafft
(qz.com, Karen Ho, englisch)

Amerika arbeitet sich aus den Folgen der Corona-Krise heraus. Dabei kommt es zu spürbaren wirtschaftlichen Umwälzungen. Daten der nationalen Statistikbehörde offenbaren einen enormen Anstieg der Gewerbeanmeldungen. Sie zeigen, dass es derzeit eine hohe Zahl von Menschen in die Selbstständigkeit zieht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche haben wegen Arbeitslosigkeit keine andere Wahl, andere haben in der Krise einzigartige neue Geschäftschancen entdeckt.

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