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Die niedrigere EEG-Umlage ist noch keine Trendwende

2015 sinkt die EEG-Umlage erstmals seit deren EInführung.Die am heutigen Mittwoch verkündete Senkung der EEG-Umlage ist nur der notwendigen Korrektur von Prognosefehlern zu verdanken, nicht aber einer wirklichen Senkung der Subventionen. Grund zur Freude besteht daher noch nicht.

Stromkunden erleben am heutigen Mittwoch eine Premiere: Erstmals in der Geschichte des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) wurde eine niedrigere Umlage bekannt gegeben. 2015 wird der Betrag von 6,24 auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde sinken.

Die Stromkunden haben das allerdings nicht einer effizienteren und marktwirtschaftlicheren Energiepolitik zu verdanken. Mit der jüngst in Kraft getretenen EEG-Reform hat die Senkung noch nichts zu tun. Die leichte Senkung korrigiert nur Prognosefehler der Vergangenheit. Jedes Jahr schätzen die Übertragungsnetzbetreiber Mitte Oktober, wie hoch der Aufwand im Folgejahr ist und setzten so die EEG-Umlage fest. Mit der Umlage wird die Differenz zwischen den Börsenpreisen und der für Ökostrom-Erzeuger garantierten Vergütung ausgeglichen, gelegentlich sind aber auch Nachzahlungen fällig.

Bei der Prognose für 2013 wurde der Finanzbedarf stark unterschätzt, so dass dieses Jahr allein 2,2 Milliarden nachzuzahlen sind. Aktuell müssen die Verbraucher 0,58 Cent je Kilowattstunde zahlen, um die Lücke wieder zu schließen. Ins neue Jahr gehen wir hingegen mit einem Guthaben in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Mit dem Wegfallen der Nachzahlung und dem Überschuss aus 2014 müsste die EEG-Umlage im nächsten Jahr somit um fast 1 Cent sinken können. Tatsächlich geht sie aber nur um 0,07 Cent zurück.

In Wahreit steigen die Kosten nämlich immer weiter an: Für das nächste Jahr wird ein Subventionsbedarf in Höhe von 21,1 Milliarden Euro erwartet – 1,6 Milliarden Euro mehr als 2014. Die Kostendynamik ist noch nicht gestoppt und lässt schon heute eine höhere EEG-Umlage in 2016 befürchten.