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5 vor 10: Staatsverschuldung, Brexit, Großbritannien, Vermögensteuer, Managergehälter

Heute in den Linktipps: Deutschlands langer Corona-Schuldendienst, die entscheidende Phase in den Brexit-Gesprächen und die wirtschaftliche Zukunft der Briten. Außerdem geht es um die Pläne von Olaf Scholz für eine Vermögensteuer und die Gehälter von Managern in der Krise.

1. So lange muss Deutschland seine Corona-Schulden zurückzahlen
(welt.de, Karsten Seibel)

180 Milliarden Euro an neuen Schulden wird Deutschland im kommenden Jahr aufnehmen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern. Der Tilgungsplan sieht vor, die neuen Schulden bis 2042 mit jeweils rund 15 Milliarden Euro pro Jahr zurückzuzahlen. „Dieses Geld fehlt also für andere Ausgaben“; schreibt Karsten Seibel. Der Betrag entspricht in etwa dem Budget des Familien- und Umweltministeriums im kommenden Jahr.

2. Die EU muss einen Weg aus der Sackgasse finden
(project-syndicate.org, Marcel Fratzscher, englisch)

Für die Frage, ob es nach dem Brexit zu einer Vereinbarung zwischen der EU und Großbritannien kommt, ist diese Woche vermutlich entscheidend. Die Verhandlungen haben aus Sicht von Marcel Fratzscher eine Symbolkraft, die weit über die britischen Inseln hinausreicht: Wenn es den Europäern nicht gelingt, eine Einigung mit den Briten zu erzielen, dürfte auch ihre Ambition, eine globale Gestaltungsmacht zu sein, darunter leiden.

3. Der EU-Austritt verschärft die Ungleichheiten innerhalb des Vereinigten Königreichs
(voxeurop.eu, Aude Martin)

Unabhängig davon, ob es der EU und Großbritannien gelingt, ein Freihandelsabkommen zu vereinbaren, ist laut ökonomischen Studien zu erwarten, dass die britische Wirtschaft unter dem Brexit leiden wird. Die Frage lautet wohl lediglich, wie stark der Wirtschaftsrückgang sein wird. Dabei gibt es Hinweise darauf, dass die wirtschaftlichen Schäden wohl ungleich verteilt sein werden: Während London gut davonkommt, drohen die Einbußen im Nordwesten Englands besonders groß zu werden.

4. Fünf Gründe gegen eine Neidsteuer alias Vermögensteuer
(cicero.de, Hugo Müller-Vogg)

Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz setzt sich offen für eine Vermögensteuer ein. Hugo Müller-Vogg glaubt, dass der Vorschlag Deutschland insgesamt schaden würde: Problematisch ist aus seiner Sicht, dass das Vermögen in Deutschland meist Betriebsvermögen ist. Eine Steuer auf Vermögen würde so auch Deutschlands Innovationsfähigkeit gefährden.

5. Unternehmen zahlen ihren Vorständen die falschen Boni
(handelsblatt.com, Dieter Fockenbrock)

Sollen Manager im Corona-Jahr trotz einer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung weiter ihre üblichen Bonuszahlungen erhalten, weil sie in einer Ausnahmesituation Leistung gezeigt haben? Dieter Fockenbrock sieht das kritisch. Die Debatte darüber sollte aus seiner Sicht aber zum Anlass genommen werden, um über Vergütungssysteme im Management grundsätzlich neu nachzudenken. Auch gesellschaftliche Rendite sollte in den Zielvorgaben der CEOs berücksichtigt werden.

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