Die Beschäftigungsquoten in der Europäischen Union sind unterschiedlich hoch. Braucht es deshalb eine einheitliche Arbeitsmarktpolitik? Eher nicht, meint Oliver Stettes im Rahmen unserer Serie “Europa macht stark“.
Continue reading “Höhere Beschäftigungsquoten in der EU: Hilft eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung?”
Autor: Dr. Oliver Stettes
ist Leiter des Kompetenzfelds Arbeitsmarkt und Arbeitswelt am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Keine Angst vor Kollege Roboter und Kollegin Cloudy
Die Digitalisierung der Wirtschaftswelt lässt sich nicht aufhalten – und viele Menschen fragen sich, ob zukünftig Roboter und Algorithmen ihre Aufgaben übernehmen. Dass die Politik sich in diese Entwicklung einmischen will, hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles vor kurzem mit der Veröffentlichung ihres Weißbuchs Arbeiten 4.0 signalisiert. Annehmen müssen die Herausforderung jedoch in erster Linie die Unternehmen, ihre Beschäftigten und alle künftigen Erwerbstätigen. Grund zur Sorge haben sie nach derzeitigem Erkenntnisstand aber nicht.
Continue reading “Keine Angst vor Kollege Roboter und Kollegin Cloudy”
Arbeit 4.0: Chancen statt Gefahren
Die Bundesregierung bereitet eine Neuordnung eines digitalisierten Arbeitsmarktes 4.0 vor. Die Gefahren, vor denen sie Berufstätige schützen will, sind allerdings nicht zu beobachten. Ein Blick in die Realität offenbart vor allem die Chancen.
Bildungsdefizite gefährden Zukunft
Bildung und Forschung sind die einzigen Bereiche des Bundeshaushaltes, in die explizit mehr Geld investiert werden soll – so hieß es jedenfalls am Rande der Koalitionsverhandlungen. Gut so, denn der Bedarf ist unumstritten. Das zeigt auch der IW?Einstiegsmonitor. In der Studie wurden die Zukunftsfelder Familie, Bildung, Arbeitsmarkt, Steuer- und Sozialpolitik analysiert. Über diese „Zugangskanäle“ muss es den Menschen auch zukünftig gelingen, gute Bildungsabschlüsse zu machen und damit ihre Ein- und Aufstiegschancen im Arbeitsmarkt zu erhöhen. Deutschland belegt dabei lediglich Platz 12 von 19 untersuchten Ländern. Das schlechte Abschneiden bei der Bildungspolitik (Platz 15) fällt dabei besonders schwer ins Gewicht. Viele Handlungsfelder bieten sich an: Zum Beispiel müsste den Schulen eine größere Autonomie bei verbindlichen Vorgaben eingeräumt werden. Der Wettbewerb zwischen den Schulen könnte dann Verbesserungspotenziale aufdecken. Dazu zählt auch mehr Handlungsspielraum in der Personalpolitik. Damit sich Leistung auch im Schuldienst lohnt, sollten mehr leistungs- aufgaben- und zielorientierte Entlohnungselemente ins Besoldungssystem eingeführt werden. Dann sind die Chancen groß, dass mehr Geld für Bildung sich auch in einer besseren Schulqualität niederschlagen kann.