Ob nun Odysseus mit stählerner Faust oder ob Wiesel mit haarloser Flachbrust – die Akteure der Finanzwelt von heute seien auf unüberschaubar viele Einzelthemen spezialisiert. „Manager von börsennotierten und nicht börsennotierten Kapital stehen in wechselseitiger tief empfundener Verachtung gegeneinander. Keiner versteht, was der andere macht, und was der Bauer nicht kennt, das mag er nicht“, urteilt Wallwitz. Er warnt vor der Realität in den Handelssälen der Banken und Fondsgesellschaften, wo Furcht und Vertrauen wirken, wo Männer vom Schlage eines Bierkutschers sitzen, die sich allzu häufig verhalten, „als würden sie mit Stierhoden ernährt“. Dass dies Klischees sind, mag man dem teils schon stark verschöngeistigtem Autor verzeihen. Er selbst nimmt für sich nicht in Anspruch, alles besser zu wissen. Zumindest noch nicht.
Für Außenseiter, schreibt Wallwitz, ist die nicht zu ergründende Psychologie der Märkte zwar entnervend. Letztlich aber entscheide die Mischung aus Erfahrung und psychologischer Urteilskraft über Erfolg und Misserfolg auf den Finanzmärkten. „Das Zusammenspiel von allgemeiner Bildung, spezifischer Erfahrung, Sinn für Psychologie, mathematisch geschulter Intelligenz und Animal Spirit machen den Unterschied aus“, rät er.
Funktionierende Finanzmärkte brauchen also Menschen, die nicht nur gut rechnen und Bilanzen lesen können, sondern auch sozial intelligent sind und mit Emotionen umgehen können. Vor allem mit den eigenen, fordert der Autor. Ob er die Finanzmärkte unseres oder eines anderen Planeten meint, sagt er nicht.